Kategorie :
Büro + Handel
Projekt :
Neubau des Betriebs- und Verwaltungsgebäudes als Hauptsitz des Unternehmens KNE
Auftraggeber :
Kommunale Netze Eifel–AöR, Prüm
Land :
Deutschland
Fläche :
bgf 2.810 m²
Planungsbeginn :
01/2012
Realisierung :
04/2013 - 10/2014
Nutzungen :
Verwaltungsgebäude
Auftrag :
Architektur aller Leistungsphasen
Preis :
2. Preis
Auszeichnung: Baukulturpreis 2015 Eifelkreis Bitburg-Prüm (GER)
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projekt Neubau des Betriebs- und Verwaltungsgebäudes als Hauptsitz des Unternehmens KNE auslober Kommunale Netze Eifel–AöR, Prüm (D) architektur alle leistungsphasen WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D), Werner Schaack, Trier (D) freianlagenplanung HDK Dutt+Kist, Saarbrücken (D) tragwerksplanung Ingenieurbüro Dieter Lohner, Trier (D) planung TGA Ingenieurbüro Weber, Gransdorf (D) bgf 2.810 m² nf 2.125 m² bri 10.385 m³ gesamtareal 2 ha bauwerkskosten netto 3.018.560 € planungsbeginn 01/2012 realisierung 04/2013 - 10/2014 auszeichnungen Wettbewerb 2.Preis 2015 Auszeichnung: Baukulturpreis 2015 Eifelkreis Bitburg-Prüm (D) beauftragung nach Verhandlungsverfahren
"Die einzige Art zu bauen, die einzige Art auch, ein Bauwerk mit Leben zu erfüllen, muss beim Messbaren beginnen. Es gilt, im Einklang mit den Gesetzen der Natur Materialien, Konstruktionsmethoden und technische Verfahren einzusetzen.
Am Ende aber, wenn das Bauwerk Teil des Lebens wird, kommen nicht messbare Qualitäten ins Spiel. Fortan dominiert das Geistige seiner Existenz."
Louis Kahn
Genius Loci harmonische Einbettung in die Eifel-Landschaft
Der Neubau des Verwaltungs- und Betriebsgebäudes der Kommunalen Netze Eifel (KNE) bildet den städtebaulich wichtigen Auftakt zur anstehenden Erweiterung des Gewerbegebietes L11, Niederprüm. Das Konzept für die Architektur, die Szenographie der einzelnen Funktionseinheiten und die Gestaltung der Außenanlagen wird konsequent aus dem vorhandenen Naturraum abgeleitet. Die klaren, kubischen Baukörper bilden durch ihre eigenständige Form einen klaren, identitätsstiftenden Abschluss zur B410. Das dreigeschossige Verwaltungsgebäude nimmt den Geländeverlauf auf und schiebt sich mit dem Untergeschoss in die vorhandene Topographie. Getrennt durch den asphaltierten Betriebshof schließt das eingeschossige Betriebsgebäude hierzu parallel an. Die Fassade des Gebäudeensembles ist durch eine vorgesetzte, vertikale Holzverschalung aus Lärchenholz geprägt und bettet sich somit harmonisch in das natürliche Umfeld ein. Diese Materialität spiegelt den ökologischen Zukunftsgedanken des Unternehmens wider und unterstützt zudem den landschaftlich geprägten Standort der Gebäude.
Funktionale Lösung
Das Gebäudeensemble ist in seiner Funktion und Struktur klar ablesbar. Der Haupteingang des Verwaltungsgebäudes ist präzise ausformuliert und der Örtlichkeit angemessen inszeniert. Von dort erreicht man über einen Windfang den offenen Foyerbereich, der durch seinen repräsentativen Charakter eine wichtige Schnittstelle des Gebäudes, über die alle weiteren Bereiche erreicht werden, darstellt. Im Erdgeschoss befinden sich, neben den nach Norden ausgerichteten Büroeinheiten, ein Sozial- und Pausenraum mit angeschlossener Teeküche sowie der Laborbereich mit einer mikrobiologischen Arbeitseinheit. Weitere Büroräume sowie ein großzügiger Besprechungsraum sind im Obergeschoss untergebracht.
Das Untergeschoss beinhaltet die technischen Versorgungsräume, Archive und Lagerräume, sowie einer Anzahl an überdeckten und witterungsgeschützten Stellplätzen. Das statische Konzept wird über Außenwände und eine flurbegleitende Tragstruktur abgeleitet. Dies ermöglicht maximale Flexibilität in der jetzigen und zukünftigen räumlichen Aufteilung des Gebäudes. Die Fassadenaufteilung ist in der Lage, den sich ändernden Anforderungen an das räumliche Konzept Rechnung zu tragen, ohne formalästhetische Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Das eingeschossige Betriebsgebäude mit Fahrzeughalle, Werkstatt und Lager entspricht in Form und Materialität dem Verwaltungsgebäude und ist leicht versetzt, parallel zu diesem angeordnet.
Materialität
Die Ausführung sämtlicher Büro- sowie Flurtüren in Glas ermöglicht benachbarte Räume in unterschiedlichem Maße physisch und optisch miteinander zu verbinden und schafft so eine angenehme Arbeits- und Aufenthaltsatmosphäre für Nutzer und Besucher. Der Innenbereich ist zudem durch eine Reduktion auf wenige Materialien gekennzeichnet: Die Wände und Decken wurden durchgehend in weiß ausgeführt, lediglich die Bodenflächen, aus widerstandsfähigen Naturkautschuk, setzen in den Bürozonen durch ein angenehmes Grün einen Farbakzent.
Energiekonzept
Das Gebäudekonzept berücksichtigt energetische Aspekte um den Heizwärmebedarf, bzw. die Bewirtschaftungskosten des Gebäudes möglichst gering zu halten. Durch eine nachhaltige Planung bei der Materialwahl und diverser Energiesparsysteme ist ein energie- und kostenoptimiertes sowie nachhaltiges Gebäude ganz im Sinne des Leitbildes und der Philosophie des Unternehmens entstanden.
Die Baukonstruktion ist einfach, robust und bewährt. Das Materialisierungskonzept basiert auf den Grundprinzipien der Nachhaltigkeit und ökologischer Optimierung. Der Einsatz von Holz, in Form der vertikalen Holzverschalung der Fassade, als nachwachsender Rohstoff mit neutraler CO2-Bilanz unterstützt dieses Ziel.
Außenanlagen
Die Freianlagen um den Neubau stellen eine ausgewogene Synergie aus betrieblich bedingten Funktionsflächen und repräsentativen Entreesituationen dar. Der Betriebshof zwischen Verwaltungs- und Betriebsgebäude besteht ebenso wie die Zufahrtstrasse zu den Parkflächen vor dem Verwaltungsgebäude aus einer monochromen belastbaren Asphaltfläche. Im Kontrast hierzu stehen die hellen Beläge der Stellplätze, welche aufgrund der Topographie auf unterschiedlichen Ebenen angelegt wurden. Die großzügige Vorzone mit dem Haupteingangsbereich auf der Südseite des Verwaltungsgebäudes bildet zum einen die offene Zugangsfläche und zum anderen die Erschließung zur Mitarbeiterterrasse welche mit großformatigen Betonplatten 1x1m ausgestattet wurde. Ein zweireihiger Heckenstreifen bildet die Zugangsschleuse. Durch das Pflanzen von zwei mehrstämmigen Formgehölzen, die Anordnung von Pollerleuchten und nicht zuletzt durch das Aufstellen von langgestreckten Sitzmöglichkeiten wurde die Aufenthaltsqualität auf der Terrasse zusätzlich erhöht. Um ein homogenes Gesamtbild zu erhalten wurden möglichst wenige Materialien für die befestigten Flächen wie Asphalt, Betonpflaster, Basaltschotter vom Saarbrücker Landschaftsarchitekten Dutt und Kist ausgewählt und farblich auf die Fassade abgestimmt.
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