Kindertagesstätte St. Clemens Trier (D)

Kategorie :

Wettbewerb Architektur

Projekt :

Kindertagesstätte St. Clemens, Trier-Ruwer

Auftraggeber :

Kath. Kirchengemeinde St. Clemens, Trier-Ruwer

Land :

Deutschland

Fläche :

bgf 1.070 m²

Planungszeit :

01/2018- 04/2018

Auftrag :

3. Preis

Preis :


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Projekt Neubau der Kindertagesstätte St.Clemens, Trier-Ruwer, Auslober Kath. Kirchengemeinde St. Clemens, Trier-Ruwer (D), Leistungen WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D) Architektur BGF 1.070 m², NF 1.071 m², BRI 3.286 m³, Wettbewerb 01/2018- 04/2018, Teilnahme 3. Preis, nichtoffener Realisierungswettbewerb

 

'Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.'

Zitat Pablo Picasso

 

Städtebauliche Einbindung

Das architektonische Konzept sieht eine zweigeschossige Gebäudekomposition zur Reduzierung der bebauten Flächen und zugunsten einer maximalen grünen Umgebung vor. Besonderes Augenmerk wird auf die harmonische Einbettung in die umgebende Bebauungs- und vorhandene Grünstruktur gelegt. Wie selbstverständlich integriert der Ersatzneubau den zu erhaltenden, neueren Bestandsbaukörper und bildet mit seinem ortstypischen Flachdach einen identitätsstiftenden Abschluss zur angrenzenden Straße 'Auf Mohrbüsch'. Der Baukörper des Neubaus rückt von der Grundstücksgrenze an der Erschließungsstraße ab, um den so entstehenden, klar definierten Außenräumen großzügig Platz zu bieten und dem Verkehr einen besseren Durchfluss zu gewähren. Die Gebäudeform und Erschließung sind so angelegt, dass diese in idealer Weise auf die Geometrie und Gegebenheiten des Grundstücks reagieren, die städtebaulich markante Stelle zwischen Wohnbauten und Grünraum des Ruwertals fortschreiben und ausreichend Raum im südlichen Bereich für die Außenspielflächen lassen.

 

Erschließung

Der Haupteingang wird durch einen wohlproportionierten Vorplatz an der Nordseite des Gebäudes markiert. Von dort erreicht man, über eine zurückversetzte Eingangssituation mit Windfang, ebenerdig und barrierefrei das offene Foyer, das durch seinen repräsentativen und einladenden Charakter zum zentralen Treffpunkt des Kindergartens wird und gleichzeitig eine wichtige Schnittstelle des Gebäudes darstellt. Da Orte der Begegnung für die Kinder ein wichtiges Element im Kindergartenalltag darstellen, ist das Erdgeschoss, in dem zahlreiche Aufenthaltsbereiche und Treffpunkte untergebracht sind, durch besondere Transparenz und Großzügigkeit gekennzeichnet. Das Obergeschoss erreicht man zum einen über eine großzügige Treppe, die zentral im Spielflur des Erdgeschosses liegt und zum anderen über einen Aufzug, welcher die Barrierefreiheit im Gebäude gewährleistet. Baulich und optisch von der fußläufigen Erschließung getrennt nimmt der Vorplatz neben den Mitarbeiterstellplätze, auch die Anlieferungszone auf.

 

Funktionale Lösung

Die Großstruktur des Kindergartens wird in zwei Bereiche gegliedert, die jeweils für die Betreuung (südlicher Gebäudeteil) und die Betreuungsorganisation (nördlicher Gebäudeteil) genutzt werden. Um eine helle und freundliche Aufenthaltsatmosphäre in den Haupträumen zu gewährleisten, sind diese, ihrer Funktion entsprechend und dem Sonnenverlauf folgend, nach Süden und Westen ausgerichtet. Die Gruppenund Themenräume, mit ihren jeweils zugeordneten Nebenräumen, öffnen sich in dieser Richtung hin zur Freifläche und ermöglichen den freien Blick in die Natur.

Der großflächige und offene Spielflur, verbindet die einzelnen Funktionsbereiche miteinander. Mehrzweckraum, Gruppen- und Themenräume des Kindergartens sind durch großzügige Schiebeelemente von dem Bewegungsflur getrennt und erfahren im geöffneten Zustand eine Erweiterung zu dieser Fläche, so dass eine variable Nutzung der Räume möglich ist. Die, den Gruppenräumen zugewiesenen Nebenräume können im Bedarfsfall ebenfalls großzügig geöffnet und den Gruppenräumen zugeschaltet werden. Sie bilden dann eine Einheit und schaffen Verbindungssituationen, welche den Kindern ein Durchspielen der verschiedenen Themenbereiche ermöglicht.

Das Erdgeschoss beherbergt im südlichen Gebäudeteil den Bau-, Forscher- und den Mehrzweckraum. Alle Räume haben einen direkten Zugang nach außen. Neben den Räumen für die Kindergartenleitung und dem Elternsprechzimmer sind die WC-Bereiche (Kinder-, Personal-, & Besucher-WC) als auch die Frischküche im Erdgeschoss des nördlichen Gebäudeteils verortet. Das Büro der Kindergartenleitung verfügt über einen direkten Blick auf den Vorplatz, so dass von hier aus eine Zugangsüberwachung problemlos möglich ist. Die Küche bleibt an ihrem angestammten Platz im Bestandsgebäude und wird lediglich um die notwendigen Flächen aus dem Raumprogramm angepasst. Über den Windfang des Eingangsbereiches betritt man das Foyer, welches zusätzlich das Bistro aufnimmt. Großzügig verglast gibt es den Blick durch den weitläufigen 'Spielgarten' in das Ruwertal frei.

Die durchgängig offene Grundrissausbildung auf allen Ebenen, weist durch ihre Transparenz Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Räumen auf und macht die räumlichen Beziehungen ablesbar. Dadurch wird die interne Kommunikation positiv beeinflusst wird. Der Entwurf bietet seinen Nutzern durch eine klare Strukturierung Geborgenheit und Orientierung. Gleichzeitig erreicht man Offenheit durch den gezielten Einsatz von Material, Licht und Öffnungen.

 

Konstruktion und Material

Die tragenden Wandbauteile des bewegungsfreundlichen Kindergartens werden in einer Holz-Massiv- Bauweise errichtet. Auch die Decken werden als Brettstapeldecke vorgeschlagen. Je nach statischen oder akustischen Anforderungen ist auch eine Hybridbauweise denkbar. Die Gründung des Bauwerks wird über eine gebettete Bodenplatte mit integrierten Streifenfundamenten, die gleichzeitig als Frostschürze dienen, ausgebildet. Die hölzerne Kubatur wird mit einer verputzten Wärmedämmschicht aus Mineralwolle ummantelt. Die Putzstruktur des Bestandsgebäudes wird übernommen, wodurch es gelingt, dass sich Bestandsgebäude und Neubau ganz selbstverständlich zu einem Gebäude verbinden. Bewusst gesetzte naturbelassene, helle Holzlammelen, als vorgehängte und hinterlüftete Fassadenelemente akzentuieren das ansonsten schlichte Erscheinungsbild und geben ihm seine klare Adresse mit hohem Identitätsfaktor und Wiedererkennungswert. Die Anpassung an die Umgebung führt zur Wahl des Materials Holz. Durch die Lamellen entsteht ein Wechsel aus kleinteiligen Öffnungen und großflächigen Glaselementen. Je nach Lichteinfall wandern die Schatten und erzeugen dadurch verschiedene Stimmungen in der Fassade und innerhalb der Räume. Die Erzieher können die Fenster eigenständig öffnen und somit individuell auf das Raumklima Einfluss nehmen. Im Innenbereich dominiert ein durchgängiges und kindgerechtes Möblierungskonzept, welches aus hölzernen Garderobenmöbeln, bunten Sitzmöbeln, multifunktionalem Spielmobiliar mit zweiter Ebene und flexiblen Aufbewahrungssystemen besteht, die eine freundliche und warme Atmosphäre schaffen und zum Verweilen und Entspannen einladen. Entsprechend des ganzheitlichen Energiekonzepts werden bewusst robuste, langlebige und nachhaltige Materialen ausgewählt, die pflegeleicht sind und über einen langen Zeitraum ansehnlich bleiben, um eine Wirtschaftlichkeit des Gebäudes zu garantieren.

 

Außenraum

Bei den Freianlagen des Kindergartens wird zwischen Hofflächen und weitläufiger Grünfläche unterschieden. Die Höfe dienen als potentielle Erweiterung der angrenzenden Innenräume. Die weitläufige Freispielzone mit ihren 3.000m² im rückwärtigen Kindergartenbereich wird durch Hecken, Bäume und naturnahen Erdhügelen sowie eine lockere freiwachsende Pflanzung zoniert, um eine möglichst natürliche und nachhaltige Umgebung zu schaffen. Um eine größtmögliche Aufenthaltsqualität in den einzelnen Freispielzonen (Sandkasten, Klettergerüst, Rasenflächen für Bewegungsspiele) zu generieren bleibt der vorgefundene Baumbestand als wertvolle Standortqualität erhalten. Dort wo Fällungen notwendig sind, wird die Bepflanzung an geeigneter Stelle ersetzt und fortgeschrieben.

 

 

Wirtschaftlichkeit – Energetisches Konzept –vorbeugender Brandschutz

Ausgangspunkt des Energiekonzeptes ist ein optimiertes Architekturkonzept, welches auf die Nutzung vorhandener und natürlicher Ressourcen, sowie optimierte Betriebs- und Wartungskosten abgestimmt ist. Die Kombination aus nachhaltiger Bauweise (sehr gutes Verhältnis von Fassadefläche zu Gebäudevolumen, ausgewogenes Verhältnis von transparenten und nichttransparenten Flächen, Möglichkeit zur Vorfertigung der Holztragstruktur und der Fensterelemente, zügige Fertigstellung durch Elementbauweise) mit einem effizienten Energieeinsatz ermöglicht es, ein ganzheitliches Konzept für den Kindergarten zu erreichen. Die konsequente Raumorganisation entsprechend den Himmelsrichtungen, die kompakte Gebäudeform und die optimierte Wärmedämmung bilden dafür die Voraussetzung. Alle Räume erhalten durch die großflächige Verglasung mit davorliegendem Sonnenschutz einen Blick in die Natur und werden mit Tageslicht versorgt, so dass eine helle und freundliche Atmosphäre in allen Räumen entsteht.

 


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